Dezember


	Nikolaustag!

	Also, es war vor ganz langer Zeit, da waren die Mami und der Papi noch gar nicht auf der Welt, da hat mal ein Nikolaus gelebt, der war immer ganz lieb und hat den Kindern viele gute Sachen geschenkt. Und obwohl der schon tot ist, schreiben ihm die Engel immer auf, was ich so mache, und dann kommt er einmal im Jahr und bringt mir Schokolade. Und er hat gesagt, daß ich den Hund nicht am Schwanz ziehen darf und der Mami folgen muß. Mehr hab ich mir nicht merken können, aber das war eh´ das wichtigste, sagte der Papi.

Sicherheitshalber hab ich mir die Corinna, meine derzeit beste Freundin, eingeladen, denn meine Eltern haben gesagt, daß er Nikolaus, den ich übrigens “Lusinan” nenne, auch schimpfen kann. Die Corinna hat für den Lusinan ein Lied gesungen, das kann ich noch nicht, denn ich bin ja noch klein. Dann hat der Lusinan in sein goldenes Buch geschaut und uns beide sehr gelobt, weil wir immer so schön miteinander Spielen und alles brav miteinander teilen. Geschimpft hat er eigentlich nicht, aber Schokolade hat er uns gegeben. Super!

Schaut mal, wie schön ich mich gemacht habe! Heute soll nämlich das Christkind kommen und das bringt mir auch Schokolade und Geschenke! Ich find das ganz toll, daß im Dezember so viele Geschenktage sind.

Der Opa ist ganz stolz, daß er so ein wunderschönes Enkelkind hat. Und ich bin auch sehr froh, so einen tollen Opa zu haben. Der Opa hat mir nämlich beigebracht, wie man es in einem Zimmer Hell und Dunkel machen kann. Da klopft man an eine weiße Stelle an der Wand und dann wird es hell. Oder manchmal auch nicht. Dann zeigt mir der Opa, woich auf den Schalter drücken muß. Mal oben und auch mal unten. Ganz schön kompliziert. Aber bald kann ich es bestimmt auch alleine

Ach ja - der Opa kann auch lesen! Und das, sagt Mami, obwohl er Lehrer ist. Der Opa lacht dsann immer ein bißchen und sagt der Mami, daß die nicht immer so frech sein soll. Aber eigentlich weiß er ja, daß die Mami nur Spaß macht. Und wenn er ganz ehrlioch ist, muß er auch zugeben, daß ihm diese Neckereien gar nichts ausmachen. Hier lesen wir übrigens mein erstes Lieblingsbuch, da sind ganz viele Bilder drin und Papi und Mami wissen, was es ist. Manchmal frange ich was das für ein “Ding” ist, und dann lesen sie es mir vor. Praktisch!

Meinen Schnuller, zu dem ich schon “Nullu” sagen kann, liebe ich heiß und innig. Nur mit viel Mühe konnte mich der Papa überreden, ihn für ein Foto aus dem Mund zu nehmen und dann schnell zu lächeln.


	Ich bin ein Rauschgoldengel! Das hat lustig auf dem Kopf gekitzelt, da mußte ich der Mami auch ein bißchen so Glitzerhaare aufsetzen. Das nannt man dann Partnerlook, sagte die Mama. Sind wir nicht hübsch anzusehen?


	Weihnachten! Das Christkind war da!

Heute war ein stressiger Tag, sagte die Mami und der Papi hat nur genickt, als wir endlich wieder zu Hause waren. Eigentlich hats ja schon gestern angefangen. Der Papi hat die ganze Wohnung ganz besonders sauber gesaugt und geputzt, alle meine Spielsachen mußten aus dem Wohnzimmer, denn meine Eltern haben gesagt, daß morgen das Christkind kommt und es nicht über meine ganzen Sachen drüberfallen soll.

Dann hat die Mami ein Sauerkraut gekocht, aber wir habens nicht essen dürfen, denn das war für morgen. Das war schadem, denn Sauerkraut esse ich sehr gerne. Nachdem ich ein bißchen geweint habe, hat die Mami noch eine Große Dose aufgemacht und reinbgetan. Dann hab ich doch ein bißchen Kraut bekommen. Das schmeckt sehr fein, und ich muß davon immer viele Pupse machen. Das ist aber auch lustig!

Am nächsten Tag hat der Papi mit mir einen Baum aus der Garage geholt. Das Christkind muß nämlich immer so viele Geschenke tragen, daß es keine Hand mehr frei hat für den Baum. Der Papi hat den Baum ganz grade in einen Baumhalter reingesteckt. Ich durfte dem Baum dann Wasser geben. Dem Reiko habe wir dan wieder und wieder erklärt, daß er an diesen Baum nicht Pipi machen darf. Das macht er nämlich immer bei den Bäumen im Wald. Als es gerade interessant wurde, weil der Papi eine Riesige Schachtel aus dem Dackboden geholt hat, mußte ich ins Bett. Die Mami kann manchmal ganz schön gemein sein. Naja - wenigstens hat sie mir eine schöne

Hängematte gebaut, denn das hab ich zur Zeit ganz besonders gerne. Papi und Mami sind sich einig, daß das bestimmt eine

Erinnerung an die Vorgeburtszeit ist, auch wenn ich nicht weiß, was das sein könnte. Ist ja auch egal, hauptsache Hängematte.

Am Abend war der Baum dann wunderschön bunt und hatte viele Lichter und Kugeln an. Und überall waren Geschenke für mich, toll! Vor allem der komische Hirsch, der war lustig. Da konnte man wunderbar Hoppe hoppe Reiter spielen.

Papa meinte, ich mache den Elchtest. Sieht er denn nicht, daß das ein großer Hirsch ist? Und was ist ein Elchtest?


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