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Wieder Zuhause

Meine Eltern haben recht - zu Hause ist es doch am schönsten. Papa hat mir das Plantschi aufgestellt und warmes Wasser reingetan, so daß ich den ganzen Tag drin sein konnte. Das macht Spaß. Daß ich eine richtige Wasserratte bin, ist ja inzwischen hinlänglich bekannt. Wenns am Nachmittag gar heiß geworden ist, hat mir der Papi einen schönen bunten Sonnenschirm aufgestellt - das läßt sich dann gut aushalten. Einfach toll.

Bevor wir in den Urlaub gefahren sind, ist dem Papa sein Motorrad vor der Garage tief in den Teer eingesunken. Mama und Papa haben noch Scherze gemacht, was das denn für eine schwere Maschine sein muß. Dann ist der Papa nachdenklich geworden und hat mit dem Hammer auf den Teer geklopft, das klang ganz hohl. Die Mami hat gesagt, die Klopferei soll er sich bis später aufheben, nach dem Urlaub braucht er auch noch eine Aufgabe. Also hat sich der Papa gleich am Tag nach unserer Rückkunft ins Vergnügen gestürzt. 

Zuerst hat ein ein großes Loch gebuddelt. Den ganzen Sand und sie Steine hat er mir in den Garten gefahren, damit ich was zu spielen habe. Dann hat er gesagt, daß ich das liegen lassen soll. Komisch.

Bei der ganzen Buddelei hat er ein kaputtes Kanalrohr freigelegt. Das war schon ein altes Rohr,

 hat er uns erklärt. Das war auf der ganzen Länge gesprungen und hat mit seinem Abwasser die Garageneinfahrt unterspült. Wo der Bus hätte drüberfahren sollen, war eine große, unterirdische Höhle.

Ab und zu hab ich nachgeschaut, ob der Papa auch alles richtig macht oder ob er schon in das Loch gefallen ist. Wie eine echte Dame hab ich mich dabei immer züchtig bedeckt. Nach drei Tagen war der Papi am Ende mit der großen Buddelei. Er hat mit mir ein neues Kanalrohr gekauft und gesetzt.

So hats ausgesehen, wie wir mit den Vorarbeiten fertig waren. Der Opa hat oft im Weg gestanden und Arbeitsanweisungen aus seinem reichen Erfahrungsschatz gegeben, aber geholfen hat er dem Papi nicht. Da mußte die Mami oft

ausgleichend wirken. Die Tage, an denen der Papi fleißig war, waren die heißesten im Jahr. Die Mami ist mit mit deswegen vormittags oft zum schwimmen gefahren und hat den Papi in seinem Elend allein gelasen. Leider hat mir das alleine schwimmen gehen ohne den Papi keinen rechten Spaß gemacht. Oft sind wir dann schon nach nur zwei Stunden wieder heimgefahren, weil ich so fest um den Papi weinen mußte, der ja nicht da war. Aber die Mami hat auch helfen können: Sie ist mit dem Hänger hin und her gefahren und hat mit dem Papi und mit Kies und Schotter für die Unterlage geholt. Der Papi hat es dann in das Loch gefüllt und mit Opas wortgewaltiger Hilfe gut festgestampft.

  Er hat viel schwitzen müssen und hat sich ab und zu eine Abkühlung in meinem Plantschi geholt. Nach noch einem Tag hat das Loch dann so ausgesehen:mit Kies gefüllt, gestampft, mit Eisen armiert und mit Zement fixiert - da war der Papi erledigt, aber recht stolz. Am Nachmittag ist dann der Zementlaster gekommen und hat uns einen halben Kubikmeter Zement gebracht. Alle waren da:

Die Sandi mit dem Seppi und dem Severin, der Opa mit guten Ratschlägen, die Mami, der Reiko und ich. Dann ging alles recht flott: der Seppi hat mit einer langen Latte den Beton gezogen, der Papi hat ihn gestampft, mit Severins und meiner tatkräftigen Unterstützung. Leider hat uns die Mami und die Sandi immer aus dem tollen Zement rausgezogen, nur weil der die Haut angreift. Nach zwei weiteren Stunden hat die Einfahrt so ausgesehen wie immer: Sauber. Der Papi und ich haben sie in den nächsten Tagen immer wieder gegossen und ich hab genau aufgepasst, ob da was wächst. War aber nix.

Nach einer Woche haben wir dann eine Garageneinfahrts-Party gehalten. Mami hat gemeint, daß man nach soo viel arbeiten auch mal ein bißchen Feiern brauchen kann. Da hatte Sie recht - und Besuch ist ja auch schön.

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